Mandantenportal ist und bleibt nicht intuitiv.

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Liebes Grundsteuer-Digital-Team,

ein halbes Jahr ist vergangen seitdem wir Ihr Produkt erstmals in Anspruch genommen haben und es hat sich seitdem sicherlich eine Menge verbessert. Das Mandantenportal als Kernstück des Austausches mit dem Mandanten bleibt aber ein regelrechtes Desaster. Sicher, es funktioniert, wenn man sich ausgiebig mit der Software beschäftigt hat, in Kauf nimmt, Grundstücke wiederholt zu öffnen und zu prüfen, dass auch alles schön ankommt. Aber Mandanten, die Ihre Erklärung über den "teuren" Steuerberater abgeben, tun sich erfahrungsgemäß entweder schwer mit der Verwendung von Internetformularen oder haben vielfach schlicht weg kein Interesse daran den Prozess mehrfach zu durchlaufen. So kommt es denn auch, dass 100% aller Aufträge, die in unserer Kanzlei über das OnlinePortal abgewickelt werden, trotz anfänglichem Enthusiasmus der Mandanten, hochgradig unvollständig eingereicht werden. Egal ob 70-jähriger Gelegenheitssurfer oder Berufs-ITler, in jedem der fast 40 Mantantenportal-Fälle sind die Fehler identisch:

  • Gemarkung und Flurstücke werden nicht erfasst (nur die Fläche des Grundstücks, die aber nicht immer per Grundsteuerviewer direkt abgeglichen werden kann)
  • Eigentümer bei Gemeinschaften werden nicht erfasst (der Reiter wird schlichtweg nicht beachtet bzw. bei der Erstanlage nicht angezeigt)
  • Gebäudeteile werden nicht erfasst (der Reiter ist kein Bestandteil der Angaben bei der Erstanlage)
  • Dokumente zur Überprüfung werden nicht hochgeladen

Natürlich kann man die Mandanten auffordern, die Angaben nachzutragen, aber wie schon andere an dieser Stelle angemerkt haben, steigen hierdurch nicht nur die Kosten der Kanzlei, sondern auch die Unzufriedenheit der Mandanten. Kommentare wie "Das ist die schlechteste Applikation, die mir je untergekommen ist." oder "Dafür, dass ich alles selber mache, brauche ich Sie nicht." sind inzwischen wöchentlich zu vernehmen.

Dass eine Software, die ob der Kürze der Zeit notgedrungen mit heißer Nadel gestrickt werden musste, nicht von Beginn an rund läuft, ist nachvollziehbar. Dies soll auch keine Kritik an Ihren fachlichen Fähigkeiten sein. Kleinigkeiten und bloße Komfortangelegenheiten merken wir ja schon gar nicht mehr an. Diese für alle Seiten frustrierenden wie kostspieligen Probleme werden aber nun schon seit Monaten wiederholt und immer wieder als "behoben" oder "Schicken Sie uns mal einen Screenshot vom Desktop" quittiert. Ein der Praxis sieht das aber anders aus. 


Textfelder am Ende der Erstanlage, mit weiteren Anweisungen werden nicht gelesen. Einmal angelegt und "freigegeben" öffnet niemand ein Grundstück noch einmal, um in einer nicht gerade übersichtlichen Reiterstruktur die zuvor fehlenden Eingabemasken zu suchen. Niemand will oder macht das.

Fragen Sie sich selbst, wie Sie Software und Webanwendungen erleben möchten oder schalten Sie von mir aus unbedarfte Eltern, Kinder, Freunde für Ihr Portal frei, wenn Sie direkteren Input benötigen.

Fakt ist, Ihr nicht eben kostengünstiges Mandantenportal leistet 1 1/2 Monate vor geplantem Ende der Grundsteuerhochphase am 31.10. nicht das, was die kostenlose Elster-Software der Finanzverwaltung aus dem Ärmel schüttelt. Die Bearbeitung von Aufträgen ist nur unter Einsatz von zusätzlicher Zeit mit Hilfe telefonischer Besprechungen, E-Mails, manueller Fragebögen oder in der Selbstanlage sinnvoll möglich. 

Wir sind zuversichtlich, dass Sie sich dieser Sache zeitnah annehmen, aber kleiner Tipp: Die Zeit wird knapp. Ab nächstem Jahr ist von der Bescheidprüfung und gelegentlichen Fortschreibungen einmal abgesehen, mit einem stark abfallenden Interesse an Ihrer Software zu rechnen. Wenn Ihre Software und insbesondere das Mandantenportal bis dahin keinen dauerhaften Mehrwert erkennen lassen, werden andere Methoden attraktiver sein.

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christoph jasper

Ich schließe mich dem an. Das Mandantenportal bedeutete bisher, bis auf ein paar wenige Ausnahmen, immer einen Mehraufwand.

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Julianna [taxtech]
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carola steinke

Wenn ich das lese, bekomme ich gerade Lust, mein Probeabo auslaufen zu lassen. Da gucke ich mir lieber Elster an. Abgesehen davon kann ich mich weder einloggen, noch kann ich ein neues Passwort hinterlegen. Da kommt Freude auf.

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Aiko GrundsteuerDigital

Sehr geehrter Herr Ahrens,

entschuldigen Sie bitte die späte Rückmeldung. Besteht  der Fehler weiterhin? Dann würden wir gerne, den Vorgang nochmals prüfen.

Herzliche Grüße,

Ihr GrundsteuerDigital Team 

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Julianna [taxtech]
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christian ahrens
Quote from Aiko GrundsteuerDigital

Sehr geehrter Herr Ahrens,

entschuldigen Sie bitte die späte Rückmeldung. Besteht  der Fehler weiterhin? Dann würden wir gerne, den Vorgang nochmals prüfen.

Herzliche Grüße,

Ihr GrundsteuerDigital Team 

Sehr geehrtes GrundsteuerDigitalteam,


nachdem wir das Online-Angebot für unsere Mandanten nicht mehr anbieten, musste ich nun erst einmal einen Musterfall produzieren. Die Antwort ist "Ja". Zumindest bei der Erstanlage eines Grundstücks werden weiterhin keine Fragen zu weiten Teilen der benötigten Angaben (z.B. Gebäuden) gestellt. Eine Mandantin die noch das Online-Modell bestellt hatte, aber spät begonnen hat, beklagte in der vergangenen Woche, dass weite Teile Ihrer Daten nicht gespeichert wurden und erneut erfasst werden mussten.

Viele Grüße

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Ralf Hamacher

Sehr geehrter Herr Ahrendt!


Ganz herzlichen Dank für Ihren Beitrag und das "freundliche" Hinweisen auf den Status quo und die Mängel. LEIDER können wir uns Ihren Worten nur anschließen; wir werden aber noch einen Schritt weiter gehen und die Möglichkeiten auf Schadenersatz prüfen. Neben der diversen Software-, Ergonomie und Logikfehler, die wir seit nunmehr 4 Monaten hinnehmen und die immer wieder zu Abbrüchen und dem Neuerfassen führen, waren auch inhaltlich fachliche Schwachstellen und Fehlerfassungen gegeben. Daher hatten wir uns abschließend zur Datenerfassung "außerhalb" von Grunsteuer-digital entschieden und gänzlich alles zum CSV-Import vorbereitet. Da jedoch die Masse an Mandaten und Einheitswert-AZ weit verzweigte und redundante Grundstücks- und Eigentumsverweise ergab, haben wir uns dann für das Bundesmodell zur Nutzung der "Vorerfassung" mittels der angebotenen Excelvorlage unter https://hilfe.grundsteuer-digital.de/faq/vorerfassungsdateien-der-angaben-fuer-die-feststellungserklaerungen/ entschieden. Dies war jedoch ein riesiger Fehler, wie sich aktuell herausstellt und versuchen seit Wochen eine Version herzustellen, die den Import ermöglicht. Es geht nicht!

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Aiko GrundsteuerDigital
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Sehr geehrter Herr Ahrendt,

wie bisher auch, sind wir sind weiterhin dran das Mandantenportal zu optimieren. 

An den folgenden Punkten wird aktuell gearbeitet.

  1. Verbesserte Benutzerführung durch die Grundstücksanlage (einblenden der Reiter/Tabs)
  2. Optimierung der Hilfetexte
  3. Optisch bessere Darstellung von deaktivierten Feldern
  4. Verbesserte Darstellung der Hilfetexte

Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Herzliche Grüße,

Ihr GrundsteuerDigital Team